JESUITEN-MISSIONEN

Die Jesuitenreduktionen der Guaraní sind von den Jesuiten geschaffene Siedlungen für die Guaraní. Ziel waren vor allem die christliche Missionierung sowie der Schutz vor Übergriffen von Sklavenjägern und Ausbeutung durch die weiße Oberschicht. 

Ab 1610 errichteten Jesuitenmissionare eine ganze Reihe von Reduktionen am Fluss Paraná, z.B. die Reduktionen San Ignacio und Loreto. Portugiesische Sklavenjäger, die so genannten Bandeiranten oder Paulistas, überfielen immer häufiger die Reduktionen. Die Indios in den Reduktionen waren besser ausgebildet, dadurch konnten sie auf den Sklavenmärkten teurer verkauft werden. Man geht davon aus, dass etwa 60.000 Indios von den Sklavenjägern verschleppt wurden.

1641 beschloss Domingo de Torres die Guaraní zu bewaffnen, um die Reduktionen zu schützen. Einen Angriff der Bandeiranten im gleichen Jahr konnte er so erfolgreich bei Mbororé abwehren. Die Sklavenjäger verschonten daraufhin die Jesuiten-Reduktionen für viele Jahre.

Diese geschützten Reduktionen durften nur durch Guaraní sowie Jesuiten und geladene Gäste betreten werden. Sie unterstanden nicht derRechtsprechung der Kolonialregierung, sondern waren nur der spanischen Krone (formal) unterworfen. Spanische Kolonisten durften die Reduktionen nicht betreten und auch keine Indios zur Zwangsarbeit zwingen (Encomienda-System).

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